Steuerungsgruppe, Netzwerke, Workshops
Im Jahr 2023 steht der Wechsel unserer Betriebsstätte vom Kupferhammer am Stadtrand in den Bunker in der Agathofstraße Bettenhausen bevor. Wir beleuchten die damit verbundenen Chancen, Perspektiven und Herausforderungen für unsere Kulturarbeit zum einen intern in einer Steuerungsgruppe und zum anderen im erweiterten Kreis mit Netzwerkpartner*innen. In Workshops wollen wir frische Ideen, Projekte und zeitgemäße Formate entwickeln und auf den Weg bringen.
Steuerungsgruppe und Workshops
Aus einem ersten Teambildungstreffen Anfang März 2022 heraus ist unsere Steuerungsgruppe entstanden.
Die Steuerungsgruppe übernimmt die Verantwortung für den Transformationsprozess, bespricht und organisiert die nächsten Schritte und tauscht sich über Aufgaben und Fortschritte im Prozess aus. Es wurden 14-tägige Regeltermine vereinbart, bei denen die Steuerungsgruppe persönlich oder im Videotelefonat zusammenkommt.
Das Team der Steuerungsgruppe umfasst Oliver Leuer (Projektleitung) und Marla C. Grüning (Projektleitung) von der Kulturfabrik Salzmann e. V. sowie Caroline Jung als externe Beraterin und Walter Spruck als Experten für Nachhaltigkeit. Im Herbst 2022 hat sich eine Zusammenarbeit mit der Projektschmiede Keller & Gruber ergeben.
Interne Prozesse/ Teamworkshops
Die Steuerungsgruppe befasst sich auch mit den internen Prozessen in der Kulturfabrik. Mit Hilfe der Coachin Caroline Jung wurden in einer IST-Analyse die Mitarbeiter*innen im Kulturbüro u. a. zu den Arbeitsabläufen befragt und die Arbeitsstrukturen beleuchtet. Durch die Abbildung der aktuellen Arbeitssituation des Personals konnte die Organisation der Arbeitsabläufe im Büro reflektiert und verbessert werden. Die Mitarbeiter*innen im Bereich Veranstaltungshilfe profitierten von einem Technikworkshop mit Expertise im Bereich Bühnenaufbau und Bedienung des digitalen Mischpultes.
Netzwerkpartner*innen und Austauschtreffen
Uns war es wichtig, so früh wie möglich in den Austausch mit bisherigen und zukünftigen Netzwerkpartner*innen zu treten. Zunächst haben wir ein Treffen mit Netzwerkpartner*innen aus Bettenhausen organisiert, mit denen wir schon länger z. B. im Rahmen des B-Netzes (Bettenhausen Netzwerk), durch Veranstaltungskooperationen und durch die Herausgabe eines Stadtteilmagazins (K-Östlich, Kassel östlich der Fulda) zusammenarbeiten: Das Stadtteilzentrum Agathof und das Sandershaus.
Mit dem Stadtteilzentrum Agathof wird sich am neuen Standort Kulturbunker eine direkte räumliche Nachbarschaft ergeben. Dadurch bieten sich zum Beispiel Möglichkeiten, Außenanlagen gemeinsam zu gestalten und zu bespielen und Nachbarschafts- und Stadtteilfeste mit vereinten Ressourcen auszurichten.
Das Sanderhaus ist nicht nur ein Hostel in Bettenhausen, sondern bietet mit Konzerten, Lesungen, Workshops, offener Werkstatt auch vielfältige soziokulturelle Angebote an. Mit unserem geplanten Umzug in die Agathofstraße rücken wir geografisch näher an das Sandershaus heran. Dies bedeutet aber keine Konkurrenz, sondern im Gegenteil: Durch das Bündeln von Kräften besteht die Chance, den Stadtteil Bettenhausen insgesamt als Viertel zum Erleben von Kultur und Soziokultur aufzuwerten. Seit vielen Jahren bereits gibt es eine intensive musikalische Zusammenarbeit mit dem Sandershaus. Jeden Montag veranstalten wir dort in Kooperation unser transkulturelles Musikprojekt „Salonmusik aus dem Sandershaus“.
Bürger*innenbeteiligung
Die Einbindung der Anwohner*innen im Stadtteil ist ein wichtiges Anliegen, denn das neue Kulturzentrum entsteht in Bettenhausen „mitten im Dorf“. Es gibt Befürchtungen hinsichtlich einer zu erwartenden Belebung des Außengeländes, zum Beispiel in Bezug auf Lärm oder knappe Parkplatzkapazitäten. Diese Themen und Unsicherheiten müssen mitgedacht und Lösungen gefunden werden.
Eine Veranstaltung zu u. a. diesen Themen fand am 20. Mai 2022 im Stadtteilzentrum Agathof statt. Es wurden Fragen zum möglichen Betriebsablauf, zur Programmfrequenz und zur Parksituation erörtert und das städtebaulich genehmigte Konzept hierzu vorgestellt.
Mit der Aufnahme des Kulturbetriebes und für den weiteren Verlauf der Nutzung des Kulturzentrums gibt es auch von Betreiber*innenseite das Interesse, sich mit Anlieger*innen vor Ort über mögliche Vorgehensweisen auszutauschen und die jeweiligen Interessen zu berücksichtigen.
Der Klang Keller – Verein zur Förderung musikalischer Jugendkultur e. V. wird nach dem Umbau des Bunkers in der Agathofstraße dort ebenfalls Räumlichkeiten beziehen. Damit ergibt sich eine direkte Nachbarschaft zu uns unter einem gemeinsamen Dach und wir freuen uns über zukünftige Kooperationsmöglichkeiten.
Bei einem ersten gemeinsamen Treffen konnten wir Erwartungen und Wünsche austauschen. Zweck des Vereins Klang Keller ist die Förderung der Jugendhilfe sowie der Kunst und Kultur, indem junge Menschen in ihrer künstlerischen Entwicklung gefördert werden. Dementsprechend sind vor allem Synergien im Bereich Musik und Veranstaltungsfläche angedacht, zum Beispiel Überlegungen, wie die Veranstaltungsbühne im Bunker für Auftritte für Kinder und Jugendliche genutzt werden kann. Die Themen Naturschutz und Gartenprojekte sind auch im Klang Keller präsent und es könnten sich eventuell gemeinschaftliche Projekte im Außenbereich entwickeln.
Für die Zeit des Bunkerausbaus hat sich im Gespräch ergeben, zu einigen Themen wie technische Ausstattung, Nachhaltigkeit, Möglichkeiten der Außengestaltung und Erscheinungsbild noch einmal in konkreten Austausch mit der Stadt zu treten. Dies kann über gemeinsame Schnittmengentermine erfolgen.
Baufortschritte Bunkerausbau Sommer 2022
Im Sommer 2022 konnte sich das Team der Kulturfabrik Salzmann zusammen mit einigen Vereinsmitgliedern und dem Kulturamt der Stadt Kassel vor Ort in der Agathofstraße ein Bild vom aktuellen Planungsstand der Baumaßnahmen und den Baufortschritten des Bunkerausbaus machen.
Aufgrund von Krisen (Pandemiejahre, Angriffskrieg gegen die Ukraine, Fachkräftemangel) und damit verbundenen Folgen wie Lieferkettenengpässe und Inflation ist auch das Bunker-Umbauprojekt von zeitlichen Verzögerungen betroffen. Die Fertigstellung des Umbaus soll zum Jahresende 2023 erfolgen. Für die Kulturfabrik bedeutet dies, dass sich der ursprünglich für Anfang/ Mitte 2023 angedachte Umzug in die neue Spielstätte verzögert und ein weiteres Jahr Kulturbetrieb in der Spielstätte am Kupferhammer geplant wird.
Bei einer Begehung des Bunkers erläuterte Architekt Dipl.-Ing. Reinhard Paulun u. a. die Raumaufteilung für die zukünftigen Mieter*innen Kulturfabrik und Klang Keller, den Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz beim Umbau und weitere architektonische Besonderheiten.
Die Öffentlichkeitsarbeit rund um den Agathofbunker und den Fortgang des Umbaus liegt in den Händen der Stadt Kassel.
Informationen und Fotos:
Link zum zuständigen Architekturbüro:
Einbezug nachhaltige Gartenkultur
Aus Sicht von Nachhaltigkeit und Gartenkultur hat die Sichtung des zukünftigen Kulturfabrik-Standortes am Agathof ergeben, dass dort im Außenraum eine nachhaltige Begrünung im Sinne der Essbaren Stadt möglich wäre.
Zur Bunkerimmobilie gehört ein zwar relativ schmaler, aber zur günstigen Südseite ausgerichteter Streifen, an dem eine Gestaltung mit Obststräuchern und Hochbeeten möglich ist. Dieses Anliegen wurde in den dortigen Planungsprozess der Architekt*innen eingespeist. Im Sommer 2022 war der Umbauprozess des Agathofbunkers aber noch nicht in einer Phase, die eine Konkretisierung gärtnerischer Raumkonzepte ermöglicht hätte.
Austauschtreffen im Agathof
Im September haben wir uns mit dem Klang Keller e. V. und dem Stadtteilzentrum Agathof in den Räumlichkeiten des Agathofs getroffen. Die Räumlichkeiten des Stadtteilzentrums liegen direkt neben dem Bunker.
Wir kooperieren mit dem Agathof bereits seit Jahren, z. B. im Rahmen des Bettenhausen-Netzwerkes B-Netz, sind aber vom Standort bisher ein paar Kilometer stadtauswärts entfernt. Durch unseren Umzug in die direkte Nachbarschaft können neue Synergien und Kooperationsformate entstehen, z. B. indem einzelne musikalische Formate der Kulturfabrik auf die Zielgruppen des Stadtteilzentrums Agathof abgestimmt oder die Gestaltung und Pflege der Areale im Außenbereich zusammen gedacht werden.
Das Treffen diente einem offenen Austausch über die Erwartungen an eine gewinnbringende Nachbarschaft und Vernetzung, wenn der Agathofbunker von uns und dem Klang Keller e. V. bezogen wird.
Schnittmengentermine mit dem Kulturamt
Im letzten Quartal 2022 rückten bei gemeinsamen Treffen von Kulturfabrik Salzmann e. V. und Klang Keller e. V. mit dem Kulturamt der Stadt Kassel Fragen zu Schnittmengen in der Gebäudenutzung in den Mittelpunkt. Dies betraf Punkte wie Außenfassade, Innenfassaden, Gebäudeausstattung/ technische Ausstattung (Internet, Beleuchtung, Stromanschlüsse, Veranstaltungstechnik), Facility Management, Energieeffizienz und Mobilität.
Im Jahr 2023 werden diese Themenfelder weiter konkretisiert. So ist für Anfang 2023 ein Bemusterungstermin im Bunker vor Ort angedacht.